BYOD

Weshalb sollte eine Sek-ll Lehrperson sich mit BYOD auseinandersetzen?

Die gesellschaftliche Entwicklung wird längst in grossem Masse vom rasanten technologischen Fortschritt geprägt. Für das Privat- wie auch für das Berufsleben ist es wichtig, am Ball zu bleiben um nicht plötzlich den Anschluss zu verlieren. Die eigene Bereitschaft, sich auf neue Medien einzulassen, erhöhen mittel- und langfristig die Chancen auf einen Arbeitsplatz. 

Bereits heute bringen viele Schulabgänger der Volksschule viel Know-how in Bezug auf ICT mit und erwarten auch an weiterführenden Schulen zeitgemässen Unterricht. In Zukunft wird sich diese Tendenz verstärken.

In unteren Volksschulklassen werden Geräte für das Forschen aber auch für das Automatisieren eingesetzt. In höheren Klassen werden sie mehr und mehr zum selbstgesteuerten, produktiven Arbeiten eingesetzt.

BYOD ermöglicht der Lehrperson, die Methodenvielfalt zu erweitern und die Binnendifferenzierung pragmatisch zu leben. Die Geräte ermöglichen eine Kollaboration unter den Lernenden und den Lehrpersonen. Der selbstgesteuerte Lernprozess kann hervorragend geplant und durchgeführt werden.

Der Leitmedienwechsel führt dazu, dass die Rolle der Lehrperson auf der Sek-ll Stufe mehr und mehr erweitert wird. Nebst dem Wissen vermitteln wird sie vermehrt Lernprozesse strukturiert übergeben oder durch die Lernenden selbst gestalten lassen. 

Die Inhalte vieler Fächer orientieren sich am realen Leben. Die Geräte ermöglichen uns mannigfaltig und zu jeder Zeit, die realen Sachverhalte zu erforschen, gegenüber zu stellen und weiter zu entwickeln – Lernprozesse eben.

Zu Beginn wird man versuchen, mit den Geräten bestehende Arbeitsaufträge zu substituieren und zusätzliche Möglichkeiten zu nutzen. Später, bei der Transformation, wird man Inhalte multimedial anreichern oder interaktives Arbeiten ermöglichen - nahe an der Realität.

  

Welche Herausforderungen ergeben sich für Lehrpersonen?

Im Vordergrund stehen persönliche Aspekte und die Erwartungshaltung.

  • Hat die Lehrperson den Anspruch stets mehr zu wissen als die Lernenden?
  • Wie gut sind die Kenntnisse der Lehrperson und wie steht es um die Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln?

Gerade bei älteren Lehrpersonen ist der Respekt im Umgang mit PCs verständlicherweise gross. Unsicherheit ist nicht gerade das, was sich eine Lehrperson im eigenen Unterricht wünscht. Dazu kommt, dass die immer zahlreicher werdenden Geräte und Software-Versionen die Nutzung von Geräten im Unterricht tatsächlich erschweren können. Es ist schlicht nicht möglich einen Gerätesupport zu bieten. Einzelne Schulen schreiben aus obigen Gründen vor, welches Gerät von den Lernenden verwendet werden soll.

Die Aufgabe der Lehrperson ist es, die Geräte als Hilfsmittel aufgrund pädagogischer Absichten im Unterricht einzuplanen. Sie muss davon ausgehen können, dass die Geräte sowie auch die Schulinfrastruktur funktionieren. So wie man erwartet, dass die Stifte im Etui einsatzbereit sind, wird man auch erwarten, dass Notebooks betriebsbereit und die Software aktualisiert zur Verfügung stehen. Der Pädagoge soll nicht zum Informatiker ausgebildet werden.

Wesentlich zum Erfolg trägt bei, dass man den Einstieg pragmatisch plant und die Erwartungen nicht zu hoch steckt. Weiter ist der Austausch unter Kollegen sorgfältig zu planen und zu organisieren.

  

Welche Herausforderungen ergeben sich für die Schule?

Die Lehrperson konzentriert sich auf pädagogische Aufgaben, die Schule auf technische Rahmenbedingungen wie Infrastruktur und Support. Beide planen sorgfältig die Weiterbildung der Pädagogen und der IT-Verantwortlichen.

Wichtig bleibt der Grundsatz, dass sich das gesamte Projekt an den Bedürfnissen des Unterrichts orientiert und nicht umgekehrt.