Die Digitalisierung verändert unsere Berufswelt. Das beeinflusst auch, was junge Menschen heute lernen müssen, und insbesondere wie und wo sie das tun. Es reicht nicht, die Schulen mit Tablets und oder Notebooks auszurüsten und tolle Apps zu benützen um das alte Wissen modern zu inszenieren. Die allseits bekannten Taxonomiestufen nach Bloom stammen aus einer Zeit, in der das Wissen für eine lange Zeit seine Gültigkeit hatte. Es war folglich auch richtig, den Fokus auf das Wissen, Verstehen, Anwenden, Analysieren und Beurteilen zu legen.
Die Digitalisierung verändert die Gegebenheiten derart schnell und dynamisch, dass Faktenwissen sehr schnell an Bedeutung verlieren kann oder im neuen Kontext gar falsch ist. Aus diesem Grund sollten wir gerade in den postobligatorischen Bildungsinstitutionen den Fokus vermehrt auf die Fähigkeit, Neues selbst erschaffen zu können, legen. Dies erreichen wir nebst Wissen mit Kompetenzen, die ein Mensch im 21. Jahrhundert braucht, um in der Gesellschaft und der Berufswelt bestehen
und diese mitgestalten
zu können.
4Ks - Kompetenzen des 21. Jahrhunderts
Kritisches Denken und Problemlösen
Kommunikation
Kooperation
Kreativität und Innovation
Herausforderungen für Bildungseinrichtungen und Lehrpersonen
Die Digitalisierung stellt Bildungseinrichtungen vor ein bisher nicht bekanntes Problem: Man solle junge Menschen für etwas ausbilden, das man noch nicht kennt. Aufgrund der Tatsache, dass man bisher Wissen vermittelt hat ist man versucht, mögliches zukünftiges Wissen zu definieren. Man könnte auch das zu vermittelnde Wissen auf das Notwendigste kürzen und gleichzeitig den Schwerpunkt auf die Förderung der 4Ks legen. Eine weitere Herausforderung stellen die Pädagogen dar die jetzt ebenfalls persönlich mit Lebenslangem Lernen konfrontiert sind.
Beispiele zukünftiger Herausforderungen
Lehrinhalte müssen permanent auf
ihre Gültigkeit und Bedeutung hin überprüft und angepasst werden.
Lehrpläne und Bildungsverordnungen
sind zum Zeitpunkt der Publikation möglicherweise bereits nicht mehr aktuell,
spätestens aber zum Zeitpunkt der Umsetzung an der Basis.
Wahrscheinlichkeit, dass
Lernende / Studenten über aktuelleres Wissen verfügen oder im Netz in kürzester
Zeit finden, nimmt zu.
Ständige Aktualisierung der
Inhalte ist von einer Einzelperson kaum leistbar.
Das bewährte Wissensmanagement
Lehrender ist nicht zukunftstauglich.
Der Druck an Lehrveranstaltungen,
im Unterricht und in ÜK's zeitgemässe Tools einzusetzen steigt.
Das digitale Tool wird monatlich
oder gar wöchentlich erneuert und erweitert.
Ein wertvolleres Tool kommt auf
den Markt und zwingt zum Wechsel.
Eine Übersicht über wertvolle
digitale Lernpfade ist für eine Einzelperson nicht leistbar.
Kommunikation nimmt stetig zu,
Mails werden mehr und mehr zur Belastung - neue Kommunikationswege müssen beschritten werden.
Eine Vernetzung der
Bildungsverantwortlichen in Bezug auf Inhalte und Lernprozesse ist unumgänglich.
Neue Kompetenzen, Arbeitsprozesse
in der Bildung sind notwendig.